GOOD WILHELM -
hochwertige Lederwaren
made in Solingen
Interview mit unserem Fertigungsbetrieb und Eigentümer der Manufaktur H.F. Anton GmbH – Entwicklung und Herstellung feiner Lederwaren
In Solingen entstehen nicht nur Messer, sondern auch hochwertige Lederwaren.
Herr Anton, Solingen ist bekannt für sein Messerhandwerk. Wie sind Sie zum Produzenten für hochwertige Lederwaren geworden?
Meine Eltern haben den Betrieb 1968 ein Jahr vor meiner Geburt gegründet, so bin ich mit diesem Handwerk und dem Produzieren von hochwertigen Lederwaren aufgewachsen. Die Arbeitsräume waren für mich Aufenthalt und Spielplatz. Schon früh habe ich bei leichten Arbeiten geholfen. Allerdings gingen meine Interessen nach der Schule erst einmal in eine andere Richtung. Ich absolvierte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur. Während meiner Fortbildung zum Meister half ich erneut im elterlichen Betrieb aus und gewann zunehmend Interesse und Freude an der Fertigung von hochwertigen Lederwaren. Letztendlich habe ich mich entschieden dabei zu bleiben und genieße heute die Arbeit mit dem wirklich schönen Werkstoff „Leder“.
Grundsätzlich besteht die komplette Fertigung unserer hochwertigen Lederwaren aus Handarbeit, wobei ca. 35% davon maschinengestützt sind. Es kommen z.B. Nähmaschinen, Spaltmaschinen und Schwenkarmstanzen zum Einsatz.
Ihr Familienunternehmen ist ja nun schon fast in der 3. Generation. Was hat sich in Ihrem Unternehmen, bzw. dem Leder-Handwerk in den letzten Jahren verändert?
Heute zählt nicht mehr die Masse, sondern das handwerkliche Produkt in kleinen Serien. Die Herausforderung ist größer geworden, was Qualität und Ideenreichtum angeht. Wir fertigen nun eine deutlich größere Produktpalette an hochwertigen Lederwaren und Accessoires.
Was bedeutet für Sie „Made in Germany“ und was ist das Besondere daran?
Der Produktionsstandort Deutschland steht für qualitativ sorgfältig gearbeitete Produkte, die unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden. Wir sind nah an unseren Kunden und können auf individuelle Wünsche eingehen. Kurze Transportwege und nachhaltiges Produzieren sprechen für „Made in Germany“. Ein gutes Beispiel sind Sie, mit Ihrem Label GOOD WILHELM und ihren hochwertigen Lederwaren aus edlem Vachetta Leder. Mit solchen Kunden arbeiten wir sehr gerne zusammen, weil wir die gleiche Philosophie vertreten.
Findet man in Deutschland noch ausreichend qualifizierte Mitarbeiter im Ledergewerbe? Was sind die Anforderungen an hochwertige Lederwaren?
Nein, ausgebildete Feintäschner für hochwertige Lederwarenfindet man heute fast gar nicht mehr. Das Berufsschulangebot für Feintäschner wurde rigoros zusammengestrichen. Unser letzter Lehrling saß in einer Berufsschulklasse mit Schuhfertigern und Buchbindern. Insgesamt waren sie 8 Lehrlinge für ganz Nordrhein-Westfalen. Heute bilden wir unsere MitarbeiterInnen für unseren Bedarf selber aus. Sie benötigen feinmotorisches, handwerkliches Geschick, so wie ein gutes Vorstellungsvermögen für das Endprodukt unserer hochwertigen Lederwaren.
Sie schauen auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurück. Was zeichnet für Sie ein wirklich gutes Lederprodukt aus?
Das ist wie bei einem guten Essen. Es kommt auf die Zutaten an – gute westeuropäische Rohware, nachhaltige Gerbung, erstklassige Zubehörteile und das Ganze mit viel Liebe zum Detail verarbeitet. Ihre Produkte von GOOD WILHELM sind ein klasse Beispiel für hochwertige Lederwaren mit erstklassigem Leder und Hardware aus Edelstahl. So etwas ist in Deutschland selten geworden. Dass Sie mit Ihren Projekten LET'S DO GOOD noch zusätzlich nachhaltige Umweltprojekte fördern finden wir großartig.
Was meinen Sie, spielt für die meisten Endverbraucher die Qualität eine Rolle oder eher das Image von großen Marken?
Das Wissen der Verbraucher zum Thema Leder hat leider in der Regel abgenommen. Oft wissen die Verbraucher gar nicht mehr was echtes Leder ist. Viele vermeintlich "hochwertige Lederwaren" sind mit einer PU-Beschichtung versehen, die das natürliche Narbenbild verdecken. Dann kann man doch auch gleich Kunstleder benutzen oder?
Und so kann der Endverbraucher oft nicht erkennen, ob er mit der Marke auch eine gute Qualität erwirbt. Die großen Marken bedeuten nicht zwangsweise auch gute Qualität. Uns begegnen aber auch Kunden, die ein großes Verständnis und Liebe für das Handwerk haben und bereit sind, dies zu honorieren. Man kann dem Nutzer nur raten, sich gut zu erkundigen, wie das Leder gegerbt wurde, wo das Leder herkommt und auch wo das Produkte gefertigt wurde. Nur so erkennt man hochwertige Lederwaren
Ihr Familienunternehmen hat 14 Angestellte. Damit haben Sie auch Verantwortung. Wie und wo sehen Sie die Zukunft Ihres Betriebes
Ich sehe die Zukunft unseres Betriebes positiv, da wir individuell auf Kundenwünsche eingehen können, sehr breit aufgestellt und flexibel sind. Die Verantwortung gegenüber unseren MitarbeiterInnen nehmen wir sehr ernst. Wir sind ein Familienbetrieb und entsprechend sehr eng mit unseren MitarbeiterInnen verbunden.
Viele Kunden erwarten bei hochwertigen Lederwaren ein Narbenbild, wie es oft nur Kunstleder vortäuscht. Was wollten Sie dem Lederlaien schon immer einmal sagen oder klarstellen?
Kühe schlafen nicht im Bett. Kleine Unebenheiten oder Narben auf der Haut sind Merkmale der Natur und erzählen Geschichten vom Kabbeln der Rinder auf der Weide bis zum Ratschen des Fells am Dornenbusch. Das macht das Leder lebendig und ist kein Makel. Für mich ist ein Leder, welches keine Narben hat fast langweilig.
Was ist ihr Lieblings-Leder-Accessoire und was ist ihr Lieblingsprodukt von GOOD WILHELM?
Mein Lieblings-Leder-Accessoire ist ganz klar mein Gürtel. Er begleitet mich schon sehr lange und ist aus einem erstklassigen, vegetabil gegerbten Leder gefertigt. Zusammen gehen wir durch dick und dünn. 😉
Mein Lieblingsteil von GOOD WILHELM ist definitiv das Schlüsseletui EMIL. Das man auf so engem Raum bis zu 10 Schlüssel unterbringen kann ist sensationell. Das Schweizer Taschenmesser macht ihm aller Ehre.
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